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	  Eloxieranleitung - 2. Grundlagen     |     | 
 
		
2.1  Die Eigenschaften der Schicht
  Blankes Aluminium oxidiert an der Luft sehr schnell, überzieht sich dabei allerdings mit einer luftundurchlässigen
  farblosen Oxidschicht (Al2O3). Diese sehr dünne (typischerweise 0,5-1µm dicke) Schicht schützt das Metall vor
  weiterem Angriff des Luftsauerstoffs. Sie ist recht weich und unansehnlich und genügt wegen ihrer sehr geringen
  Stärke keinen höheren Ansprüchen. Allerdings kann man durch gezielten Aufbau dieser Schicht mit Hilfe eines
  wässrigen Elektrolyten folgende Eigenschaften herausbilden:
  - Härte: etwa Mohs-Härte 9 (Korund); Quarz hat Härte 7, Diamant Härte 10
- Schichtdicke: abhängig von Spannung, Baddauer und weiteren Parametern 5-250 µm (0,005-0,25 mm)
- Durchschlagsfestigkeit: ca. 30 Volt pro µm
- Farbe: farblos bis gräulich/schwärzlich (je nach Legierung); bei geeigneten Legierungen bleibt das metallische Aussehen des
      darunterliegenden Aluminiums erhalten - auch bei späterer Einfärbung.
- mit geeigneten Farbstoffen kratzfest und lichtecht einfärbbar; mögliche Kombinationen mehrerer Farbstoffe
      ermöglichen fast jeden beliebigen Farbton
2.2  Chemische Reaktion
  Im Eloxierbad laufen im Wesentlichen folgende chemischen Reaktionen ab:
 
  Es fallen zwei Dinge ins Auge:
  - Die Bildung der Schicht an sich benötigt keine Schwefelsäure. Sie dient als Elektrolyt (dies
      verringert massiv den elektrischen Widerstand des Bades) und - das ist der wichtigere Part - löst die Schicht lokal auf und sorgt so
      für weiteren Stromfluss und Schichtaufbau. Ein Auffrischen der Schwefelsäure (Wiederherstellen der
      Ausgangskonzentration von 15-20%) ist aufgrund der geringen Schichtstärken nur selten nötig.
- An der Kathode (Minuspol) entsteht gasförmiger Wasserstoff, der bei größeren Mengen wegen der Explosionsgefahr (Wasserstoff
      ist geruch-, geschmack- und farblos!) abgeführt werden muss.
2.3  Aufbau der Eloxalschicht
  Zuerst entsteht elektrolytisch im Schwefelsäurebad eine geschlossene Schicht, die bei weiterem Wachstum in feine
  kapillarähnliche Poren übergeht:
 
  In diese Poren können sich nun Farbstoffmoleküle einlagern:
 
  Zum Schluß werden die Poren durch Versiegeln (auch „Sealing“ genannt) verschlossen.
 
  Die Farbe wird also nicht aufgetragen, sondern ist Bestandteil der Eloxalschicht und somit sehr gut gegen Abrieb
  und chemische Einflüsse geschützt.